Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen. (Teresa von Ávila)
Warum es sinnvoll ist, körperlich aktiv zu werden
Unzureichende körperliche Aktivität und Fehlbelastungen im Alltag und im Arbeitsleben können zu muskulären Dysbalancen und Schmerzsyndromen führen, außerdem steigt das Risiko für internistische, v.a. kardiovaskuläre Erkrankungen. Körperliche Betätigung trägt häufig zur Linderung der Beschwerden bei, so dass die pharmakologische Therapie reduziert oder möglicherweise sogar ganz beendet werden kann. Außerdem steigert angemessene sportliche Betätigung das psychische Wohlbefinden und verringert das Erkrankungsrisiko bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern.
Wirkungen von körperlicher Aktivität auf Gehirn und Psyche
Sportliche Betätigung führt zu positiven Effekten auf Kognition, Stimmung und Stressbewältigung. In vielen wissenschaftlichen Untersuchungen hat man versucht, die hierfür ursächlichen anatomischen bzw. physiologischen Veränderungen nachzuweisen. So bewirkt regelmäßige körperliche Aktivität bei älteren Menschen beispielsweise eine langfristige Vergrößerung motorischer Areale des Gehirns (präfrontaler Cortex, Gyrus prä- und postcentralis) (Wood KN, 2016).
Auf mikroskopischer Ebene erhöht Sport die Ausschüttung von neuronalen Wachstumsfaktoren, führt zur Neubildung von Nervenzellen und zur Verbesserung der Interaktion zwischen Nervenzellen (synaptische Plastizität) v.a. am Hippocampus (Saur L, 2014). Weniger Nervenzellen sterben ab, da der oxidative Stress und die Neuroinflammation abnehmen und die Funktion der Mitochondrien verbessert wird (Tanner, 2015). Sport sorgt zudem für eine verbesserte Stressbewältigung. Das anatomische Korrelat hierfür scheint in erhöhten Dopaminspiegeln im medialen präfrontalen Cortex zu liegen (Chen C et al, 2017). Auch die Blutversorgung des Gehirns wird gebessert, was kognitive Funktionen stabilisiert und Durchblutungsstörungen vermindert.