Sport bei Migräne

Die Wirksamkeit von Sport bei Migräne ist schon lange bekannt und stellt eine anerkannte Therapieform dar. Die schmerzhemmende Wirkung scheint durch die Ausschüttung endogener Cannabinoide zustande zu kommen, die sowohl schmerzvermittelnde Afferenzen ins ZNS als auch das absteigende System hemmen (Ahn, 2013, Current Pain and Headache Reports, Dec 2013, 17:369).
Zum Nachlesen: https://dx.doi.org/10.1007%2Fs11916-013-0379-y.

Weiterhin werden durch Sport verschiedene biologische Faktoren (Entzündungsfaktoren, Neuromodulatoren etc.), aber auch psychische und affektive Parameter verändert. Diese sind z.B. eine erhöhte Selbstwirksamkeit sowie eine Verminderung von Depression und Ängstlichkeit. Das Zusammentreffen mehrerer dieser Faktoren scheint für den Effekt auf die Schmerzwahrnehmung verantwortlich zu sein. Ein umfangreiches Modell wurde von Irby et al. 2016 aufgestellt (Physical Exercice for Reducing Migraine Burden. Headache, 2016 Feb;56(2):357-69). Hier der Link zum vollständigen Text: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4813301/

Der Effekt von körperlicher Aktivität bei wiederkehrender Migräne wurde in einer Studie dem von medikamentöser Prophylaxetherapie oder Entspannungstherapie gegenüber gestellt. Alle drei Verfahren waren gleich wirksam (Cephalalgia 31(14), S. 1428-1438, reprint). Besonders wirksam scheint die Kombination einer medikamentösen Therapie mit Yoga zu sein: Dreimal pro Woche Yoga (75 min) zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie war deutlich wirksamer als die medikamentöse Prophylaxe allein (Boroujeni et al, Adv Biomed Res, 2015, 4; 259). Zum Weiterlesen hier der Links zum Volltext: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4746941/