Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule

Bandscheibenvorfälle im HWS-Bereich sind deutlich seltener als solche im unteren Rücken (ca. 1:100). Manifest werden sie häufig nach plötzlichen ruckartigen Bewegungen oder nach kleineren Traumen, diese stellen jedoch nicht die Ursache, sondern nur den Auslöser dar. Am häufigsten sind (in dieser Reihenfolge) die Bereiche HWK 5 / 6, HWK 6 / 7 und HWK7 / BWK1. Es kommt zu massiven Nackenschmerzen, die in den Arm oder in den Hinterkopf ausstrahlen können, und eventuell zu Ausfallerscheinungen wie Sensibilitätsstörungen und Lähmungen. Durch die neurologische Untersuchung und elektrophysiologische Diagnostik (SEP, Neurographien, Elektromyographie) wird abgeklärt, ob die klinischen Symptome zu einem möglichen Befund in der bildgebenden Diagnostik passen, oder ob andere Ursachen in Frage kommen. Für ähnliche Symptome sind häufig schmerzhafte Verspannungen und muskuläre Dysbalancen der Nackenmuskulatur verantwortlich. Möglich sind aber auch periphere Nervenschädigungen (wie z.B. das Karpaltunnelsyndrom), entzündliche oder stoffwechselbedingte Nervenschädigungen etc.

Bandscheibenvorfälle im Bereich der Brustwirbelsäule sind sehr selten, hier kann es zu gürtelförmigen Schmerzen und Sensibilitätsstörungen kommen. Lähmungen treten kaum auf.