Was wissen wir zur Immunität nach CORONA-INFEKTION bzw. vollständiger IMPFUNG?

Im Rahmen einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2 reagiert das menschliche Immunsystem u.a. mit der Aktivierung von B-Zellen, die Antikörper bilden. Neutralisierende Antikörper lassen sich meist etwa zwei Wochen nach einer Infektion, zum Teil aber auch erst nach über 4 Wochen nachweisen. Für den Schutz vor einer erneuten ist vor allem – aber nicht nur – die Höhe der neutralisierenden Antikörper relevant. Diese sinken im Verlauf der Monate nach einer Infektion oder Impfung ab.

Außerdem werden T-Zellen aktiviert, die gegen das Spike-Protein und andere Virusproteine kämpfen. Eventuell zeigt das Auftreten von spezifischen T-Zellen einen milderen Verlauf an. Während die Höhe der Antikörper im Zeitablauf absinkt, entwickelt sich bei vielen Menschen in den ersten sechs Monaten nach einer Infektion (häufig bei langem Virusnachweis eines Infizierten) eine Antwort der B-Gedächtniszellen.
Nach der erstmaligen COVID-19-Infektion ist eine erneute Infektion möglich, weil nach durchlaufener Erkrankung zwar anfangs ein sehr guter, aber kein anhaltender Schutz vor einer erneuten Ansteckung besteht. Die Schutzwirkung durch eine frühere Erkrankung lässt dabei im Laufe der Zeit durch ein Absinken der neutralisierenden Antikörper sowie durch Virusvarianten, die eine erneute Infektion leichter möglich machen, nach.

Auch die zweifache Impfung bewirkt für einige Monate eine gewisse Immunität, wobei auftretende Virusvarianten, die das Spike-Protein verändern, eine verminderte Antikörperproduktion und damit einen geringeren Schutz vor einer symptomatischen Infektion mit sich bringen können. Während die in Deutschland verwendeten Impfstoffe einen sehr guten Schutz gegen die Delta-Variante boten (95%iger Schutz durch die mRNA-Impfstoffe), ist die Immunität bei der aktuell vorherrschenden sehr ansteckenden Omikron-Virusvariante nicht vollständig. Man geht aktuell davon aus, dass bei erfolgter Boosterimpfung mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer 3-6 Monate nach den ersten beiden Grundimpfungen ein 80-90% reduziertes Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei einer Infektion mit der Omikron-Variante besteht.

Wenn es trotz vollständigen Impfschutzes zu einer Infektion kommt, spricht man von einem „Impfdurchbruch“. Durchbruchsinfektionen treten vor allem bei der aktuell vorherrschenden Omikron-Variante durch ihre vielen Mutationen, die eine Infektion trotz Impfung wahrscheinlicher machen, auf. Die Anfälligkeit für eine Re-Infektion oder Infektion trotz Impfung und die Schwere einer Erkrankung sind zudem abhängig von der individuellen Immunantwort. Diese wiederum wird beeinflusst von den Faktoren Alter, bestehende Immunerkrankungen und das Immunsystem unterdrückende Medikamente.

Bei einer Infektion mit dem Coronavirus ist man für andere Menschen ansteckend – und das selbst dann, wenn man von der Infektion nichts oder fast nichts spürt. Dies ist vor allem für Ungeimpfte gefährlich, die weniger geschützt sind als Geimpfte. Umso wichtiger ist, dass möglichst viele Menschen sich vollständig impfen lassen.