Sport bei Epilepsie

Menschen mit Epilepsie treiben weniger Sport als Menschen ohne neurologische Erkrankung. Dies kann an der Angst vor Komplikationen beim Sport liegen oder auch an Nebenwirkungen oder Begleiterscheinungen der eingenommenen Epilepsiemedikamente. Die Begleiterscheinungen bzw. Nebenwirkungen der Pharmakotherapie müssen teilweise in Kauf genommen werden. Im Bezug auf die Anfallsgefahr beim Sport können die Patienten hingegen beruhigt werden, denn im sportlichen und beruflichen Umfeld kommt es zu weniger epileptischen Anfällen als in der Freizeit. Auch Sportunfälle (unabhängig von epileptischen Anfällen) sind bei Epileptikern seltener als im Durchschnitt. Sport ist zwar per se nicht antiepileptisch wirksam, aber die Verletzungsfolgen von epileptischen Anfällen sind bei sportlich aktiven Menschen weniger dramatisch.

Beim aktiven Sport ist das jeweils individuelle Risiko eines Anfalls zu beachten, also Anfallsart und -häufigkeit, eventuelle Prodromi und eine tageszeitliche Bindung. Bei medikamentös kontrollierten Epilepsien bestehen tatsächlich nur wenige Einschränkungen. Diese bestehen in der Gefahr des Ertrinkens und des Abstürzens. Vor allem beim Schwimmen und Klettern sollten also Spaß und körperlicher Effekt sehr sorgfältig gegenüber dem erhöhten Risiko abgewogen werden! Zu empfehlen sind Sportarten in der Gemeinschaft oder im Sportverein. Sinnvoll ist es, Informationen und Notfallmaßnahmen vorzuhalten und die Betreuer mit der Erkrankung und dem Verhalten bei einem epileptischen Anfall vertraut zu machen.

Eine sehr gute und ausführliche Broschüre zum Thema Sport bei Epilepsie ist von der Stiftung Michael herausgegeben worden, die kostenfrei zum Download zur Verfügung steht (http://www.stiftungmichael.de/schriften/schriften_epilepsie.php?l=1).