Epilepsie

0,5-0,9% der Menschen leiden an einer Epilepsie, wobei die Erkrankung am häufigsten in der Kindheit oder im Lebensalter über 60 Jahre (je ein Drittel) am häufigsten zum Ausbruch kommt.

Pathophysiologisch kommt es zu einer exzessiven Entladung von Nervenzellen, die sich ausbreitet. Sie kann nur einen Teil der Gehirnoberfläche betreffen (fokaler epileptischer Anfall) oder die gesamte Hirnrinde (generalisierter Anfall). Während bei fokalen Anfällen das Bewusstsein erhalten bleibt, verliert der Betroffene während eines generalisierten epileptischen Anfalls das Bewusstsein. Es werden jeweils verschiedene Arten von fokalen und generalisierten Anfällen unterschieden.

Epilepsien können verschiedenste Ursachen haben, u.a. genetische Bedingungen, verschiedene Stoffwechseldefekte, Fehlbildungen des Gehirns, Entzündungen Traumafolgen, Hirntumore, Gefäßläsionen etc. Die aktuelle Einteilung der Epilepsien unterscheidet genetisch bedingte Epilepsien, die ca. 40% ausmachen (z.B. Absence-Epilepsie, juvenile myoklonische Epilepsie) von strukturell bzw. metabolisch bedingten Eplepsien z.B. bei Hirnläsionen aller Art und von Epilepsien unbekannter Ursache.

Darüber hinaus werden Anfälle, die in einer speziellen Situation durch einen bestimmten Trigger aufgetreten sind, als Gelegenheitsanfälle oder situationsbezogene Anfälle bezeichnet (Schlafentzug, Medikamentenwirkung, Alkoholexzess, Drogen, Fieberkrämpfe etc.). Sie stellen, wenn dieser Zusammenhang besteht und nie andere Ereignisse auftreten, keine Epilepsie dar.

Bei Verdacht auf eine Epilepsie muss eine sorgfältige Diagnostik und Abgrenzung von nichtepileptischen Erscheinungen und Erkrankungen erfolgen. In den meisten Fällen ist eine medikamentöse Therapie notwendig, deren absolut zuverlässige Einnahme unabdingbar ist, um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten.

Mehr Informationen zum Thema Epilepsie und spezielle Fragestellungen wie Kinderwunsch bei Epilepsie sind auf der Homepage der Stiftung Michael zu finden: www.stiftungmichael.de .

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